Bereits vor über 20 Jahren einigen habe ich mich mit der Nutzung von Nabelschnurblut (Cord Blood) als Quelle für Erythrozytenkonzentrate zur Behandlung der Anämie der Frühgeborenen befasst und dazu auführlich publiziert (siehe Pressemitteilungen und Veröffentlichungen)
Die aktuell in The Lancet EClinicalMedicine veröffentlichte BORN-Studie greift diesen Ansatz nun auf und vergleicht erstmals allogene Cord-Blood-Konzentrate mit Erythrozytenkonzentraten aus adultem Spenderblut. Die Studie zeigt, dass extrem unreife Frühgeborene, die ausschließlich Erythrozytenkonzentrate aus Nabelschnurblut erhielten, keine Fälle schwerer oder behandlungsbedürftiger Retinopathie der Frühgeborenen (ROP) entwickelten, während diese in der Kontrollgruppe mit adulten Blutkonzentraten bei rund einem Drittel der Kinder auftraten. Auch die Rate moderater oder schwerer bronchopulmonaler Dysplasie war signifikant niedriger. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass HbF-reiche Nabelschnurblutkonzentrate einen protektiven Effekt auf unreife Organsysteme haben und eine neue transfusionsmedizinische Strategie bei extrem Frühgeborenen begründen könnten.
Die Ergebnisse liefern neue Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit dieser alternativen Transfusionsstrategie im frühen Kindesalter.

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